David Rubin: Traditioneller Chanukka-Gesang

David Rubin wurde am 1.2.1837 in Gewitsch (Jevičko) in Mähren geboren. Er begann in jungen Jahren das Studium an der Violinklasse des Prager Konservatoriums. Als Neunzehnjähriger wurde er Dirigent des Theaterorchesters zu Baden und Ödenburg. 1861 wurde er als Konzertmeister an das Prager Ständetheater engagiert. 1864 eröffnete Rubin in Prag eine vielbesuchte Musikschule, die er fast vierzig Jahre erfolgreich leitete. Daneben leitete er auch eine Kantoren-Bildungsanstalt. Mit David Popper, dem berühmten Cellisten, gründete er den deutschen Männergesangsverein „Arion“ und den Musikverein „Harmonie“. 1869 wurde Rubin Chordirektor am „Neuen jüdischen Tempel“ in Prag (der links abgebildeten Spanischen Synagoge) und Chordirigent des „Vereins für geregelten Gottesdienst der Israeliten“. Rubin leitete auch eine 1882 gegründete Kantorenschule. Als Komponist versuchte sich Rubin erst auf dem Gebiete der weltlichen Musik, wandte sich aber später ausschließlich der Pflege der Synagogalmusik zu. Die Gesänge aus David Rubins mehrbändiger Sammlung Schirej hechal (Tempelgesänge) waren zu Rubins Lebenszeit nicht nur in ganz Europa, sondern auch in Amerika verbreitet und wurden nicht nur in allen reformierten Synagogen, sondern auch in geistlichen Konzerten gesungen. Er starb am 31.1.1922 in Baden bei Wien.

Chanukka ist ein achttägiges Fest (vom 25. Kislew an), an dem sich die Juden an die von Judas Makkabäus veranlaßte Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahre 165 v.Chr. erinnern. Rubins Traditioneller Chanukka-Gesang ist ein vierstimmiger Chorsatz des Liedes Moos zur, das nach dem Anzünden der Kerzen der Chanukka-Menorah gesungen wird. Der Text dieses Liedes ist ein sogenanntes Piut, ein religiöses Gedicht, das aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die beliebte Melodie, nach der dieses Gedicht überall in Mitteleuropa gesungen wurde, stammt wahrscheinlich aus dem späten Mittelalter und erinnert in ihrem Anfangsteil an das altdeutsche Volkslied So weiß ich eins, das mich erfrewt, das plümlein auff preyter Heyde (und an den ebenfalls auf dieses Volkslied zurückgehenden Luther-Choral Nun freut euch, liebe Christen gmein). Rubins Satz ist neben dem hebräischen auch ein deutscher Text unterlegt (Übersetzung: Prof. M. Stössel); der hebräische Text umfaßt dabei lediglich zwei Strophen, der deutsche Text neun Strophen.

 

 

David Rubin: Traditioneller Chanukka-Gesang für Chor (SATB) mit Orgel- oder Klavierbegleitung (Synagogale Musik von Kantoren aus Böhmen und Mähren, Band 4).

LMV 021. Partitur. 12,00 €. LMV 021-01. Chorpartitur (hebr. Text). 0,80 €. LMV 021-02. Chorpartitur (dt. Text). 1,20 €.

 

 

LMV 021 David Rubin: Traditioneller Chanukka-Gesang (Probepartitur)
LMV 021 Rubin Chanukka-Gesang.pdf
PDF-Dokument [1.4 MB]