J.S. Prager: Vier synagogale Gesänge

J.S. Prager wirkte als Cantor sowie Hauptschul- und Musiklehrer in der böhmischen Stadt Tabor (Tábor). Die erste jüdische Familie in Tabor ist im Jahr 1594 nachweisbar. Eine jüdische Gemeinde entstand erst im 17. Jahrhundert. Der erste Kantor kam 1686 nach Tabor, ein Rabbi 1843. Um diese Zeit lebten gut 200 Juden in Tabor; Höchststand der Gemeinde waren im Jahr 1884 455 Bürger jüdischen Glaubens. Von 1643 an wurden Gottesdienste in einem Gebetsraum in einem alten Haus am Tržní náměstí gehalten; 1885 wurde eine Synagoge im orientalischen Stil eingeweiht.

Der Taborer Kantor J.S. Prager veröffentlichte im Jahre 1867 seine Sammlung Schire kedem. Tempel-Gesänge für Soli und Chöre mit und ohne Orgelbegleitung im Selbstverlag (Druck: W. Lässig, Prag).

Von den 124 Nummern haben die meisten Gesänge einen hebräischen Text; fünf Gesängen liegt ein deutscher Text zugrunde. Die Sammlung enthält auch 14 Orgelstücke. Bei den orgelbegleiteten Gesängen ist die Orgelstimme meist unobligat und – wie der Komponist im Vorwort anmerkt – fast durchgehend selbst für ein Physharmonium ausführbar.

Das Bestreben von Prager war es zum einen, möglichst umfassend die Gebetsabschnitte der jüdischen Liturgie in mehrstimmigen Sätzen zu vertonen, und zum anderen mehr als diess bisher von andern Seiten geschah, auf die Bedürfnisse und die verfügbaren Gesangskräfte einzelner (besonders Provinzial-)Gemeinden Rücksicht zu nehmen.

 

 

J.S. Prager: Schire kedem. Vier synagogale Gesänge für Soli, Chor (SATB/SAM) und Orgelbegleitung ad libitum (Synagogale Musik von Kantoren aus Böhmen und Mähren, Band 8).

LMV 045. Partitur. 12,00 €. LMV 045-01. Chorpartitur komplett. 2,40 €. LMV 045-02. Chorpartitur L’choh dodi. 0,30 €. LMV 045-03. Chorpartitur Laß, o Gott. 0,60 €. LMV 045-04. Chorpartitur Ma towu. 0,60 €. LMV 045-05. Chorpartitur Jigdal. 0,90 €.

 

 

LMV 045 J.S. Prager: Schire kedem (Probepartitur)
LMV 045 Prager Schire kedem.pdf
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