Martin Hoffmann

Dr. Martin Hoffmann, geboren in München, erhielt bereits als Gymnasiast ersten Orgelunterricht beim Münchener Domorganisten Franz Lehrndorfer und Tonsatzunterricht bei Enjott Schneider. Anschließend studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in München Schulmusik (Orgel bei Harald Feller) und erwarb das künstlerische Diplom im Fach Chordirigieren bei Fritz Schieri und Max Frey. Mit einer Arbeit zur Aufführungspraxis promovierte er bei Gernot Gruber im Fach Historische Musikwissenschaft. Vorträge und Orgelkonzerte führten ihn in die USA und in zahlreiche europäische Länder. Zudem erfüllte er einen Lehrauftrag an der Frankfurter Musikhochschule. Um seine musikalischen Interessen einem breiten Publikum zu vermitteln, verfasst er regelmäßig Rundfunkessays für Deutschlandfunk Kultur und arbeitet als Musikjournalist für verschiedene Fachzeitschriften (Fono Forum, Concerto, Oper! u.a.). Seit 2010 ist er Mitglied beim Preis der deutschen Schallplattenkritik.

 

Im Laurentius-Musikverlag erschienen:

Martin Hoffmann stellt mit drei ausgewählten, mit Rosen „umrankten“ Gedichten Ingeborg Bachmanns ein musikalisches Triptychon („Drei Lieder“ für mittlere Stimme) zusammen, das unterschiedliche Abschieds- und Trauerperspektiven in den Blick nimmt. Mit „In memoriam Karl Amadeus Hartmann“ nimmt Ingeborg Bachmann sehr persönlich Abschied von einem der bedeutendsten Symphoniker des 20. Jahrhunderts, in „Schatten Rosen Schatten“ verarbeitet sie ihr Liebesmartyrium mit Paul Celan und in „Im Gewitter der Rosen“ eröffnet sie ungeahnte Dimensionen von Liebe, Schmerz und Tod. Martin Hoffmanns „Bachmann- Lieder“ reflektieren hier sowohl den für das Münchner Museum Brandhorst geschaffenen großformatigen, spiralartigen „Rosenzyklus“ Cy Twomblys als auch den spektakulären Zyklus „Im Gewitter der Rosen“ Anselm Kiefers, in dem dieser die Dialektik von Krieg und Frieden, Liebe und Schmerz, Schönheit und Tod aufgreift.

 

 

Martin Hoffmann: Rosen-Triptychon. Drei Lieder nach Gedichten von Ingeborg Bachmann für Singstimme und Klavier (2023): „In memoriam Karl Amadeus Hartmann“, „Schatten Rosen Schatten“ (Omaggio a Cy Twombly), „Im Gewitter der Rosen“ (Omaggio a Anselm Kiefer).

LMV 481. Partitur 18,00 €. 

 

Am 24. Februar 2022 begann Russland einen groß angelegten Angriffskrieg auf die Ukraine. Martin Hoffmann komponierte daraufhin in nur wenigen Tagen als Reflex auf die aktuelle Kriegssituation seine „Missa Ukraina“. Sie ist also im wahrsten Sinne eine „Missa in tempore belli“. Aus der uns allen mittlerweile tragisch vertrauten Nationalhymne der Ukraine entsteht zunächst im Kyrie ein gregorianisch inspirierter cantus firmus, der dann immer wieder von der Singstimme alludiert wird. 

Die Messe ist für eine Singstimme (Sopran, Tenor) und Orgel (Klavier) geschrieben, wobei durchaus auch ein Wechsel zwischen Solo und einstimmigem Chor möglich ist.

Sowohl das politisch-historische Momentum des Krieges als auch die aktuelle kirchenmusikalische Situation, in der als Folge der Corona-Pandemie solistisch besetzte Kirchenmusik besondere Brisanz und Aufmerksamkeit erhält, sind Motivation zur Veröffentlichung dieser Messe.

Im Wiener Stephansdom fand am 16. Februar 2023 im Rahmen eines Gottesdienstes die Uraufführung der "Missa Ukraina" von Martin Hoffmann statt. Die Interpreten waren der Wiener Domkapellmeister Markus Landerer (Orgel) und der renommierte Tenor Daniel Johannsen, einer der zur Zeit gefragtesten Bachtenöre seiner Generation.

 

Martin Hoffmann: Missa Ukraina für hohe Stimme und Orgel (2022). 

LMV 427. Partitur. 16,00 €

 

 

von links nach rechts: Daniel Johannsen, Martin Hoffmann, Markus Landerer

 

Martin Hoffmann: Missa Ukraina - Sanctus
Vanessa Fasoli (Mezzosopran), Martin Hoffmann (Orgel)
Hoffmann Missa Ukraina Sanctus.mp4
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