Hans Feiertag

Hans Feiertag wurde am 21. August 1911 in Wien geboren. Anfang Januar 1921 zog die Familie aufgrund einer Beförderung des Vaters Eduard Feiertag nach Komotau in der ČSR (heute Chomutov, Tschechien). Dort erhielt Feiertag 1925 seinen ersten Klavierunterricht und er absolvierte das humanistische Gymnasium. 1930 begann er sein Musikstudium an der Staatsakademie für Musik (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) in Wien mit Harmonielehre und Komposition bei Max Springer, kurze Zeit auch mit Formenlehre bei Anton von Webern sowie Dirigieren bei Hermann Scherchen. An der Universität Wien besuchte er Vorlesungen in Mathematik und Physik, später studierte er Musikwissenschaft bei Robert Lach, Alfred Orel und Egon Wellesz sowie Germanistik.

1933 musste Feiertag die Studien wegen einer langwierigen Krankheit seiner Mutter Anna Feiertag, geb. Danninger, unterbrechen. Sie starb am 30. November 1933. Er widmete seine 1934 entstandene Kantate Gebet für Bariton, sechsstimmigen Chor und Orchester nach Walther von der Vogelweide „Meiner Mutter zum Gedenken“. Am 15. September 1934 wechselte Feiertag nach Prag in der Hoffnung, eine Basis zum Leben zu finden. Er beendete seine Studien in Wien 1937 mit der Reifeprüfung in Komposition und er promovierte im Juli 1938 mit der Dissertation Das orchestrale Klangbild in Brahms’ Orchesterwerken. Anschließend arbeitete er freischaffend in Wien.

Am 3. Mai 1940 wurde Hans Feiertag zur Wehrmacht eingezogen und seit dem Einmarsch in Russland an der Ostfront eingesetzt. Seine Werke hatte er zu seinem Freund Johann W. Hammer nach Karlsbad ausgelagert. Während eines Fronturlaubs heiratete er am 18. November 1942 Emma Kostelecky. Am 11. August 1943 kam ihre Tochter Susanne zur Welt. Nur 17 Tage später, am 28. August 1943, wurde er selbst vermisst gemeldet.

Im Laurentius-Musikverlag erschienen:

 

1. Sonate für Violine und Klavier (1939). Erstausgabe, herausgegeben für die Heinrich-Simbriger-Stiftung von Thomas Emmerig („Musik aus dem Archiv“. Erstausgaben aus dem Musikarchiv der KünstlerGilde e.V. in Regensburg, Band 18).

LMV 339. Partitur & Stimme. 69,00 €

 

Fantasie für Violine und Klavier (1940). Erstausgabe, herausgegeben im Auftrag des Sudetendeutschen Musikinstituts in Regensburg (Träger: Bezirk Oberpfalz) von Thomas Emmerig („Musik aus dem Archiv“. Erstausgaben aus dem Musikarchiv der KünstlerGilde e.V. in Regensburg, Band 7).

LMV 246. Partitur & Stimme. 24,00 €

 

Das bunte Liederbuch nach Texten von Walther von der Vogelweide für hohe bzw. mittlere Singstimme und Klavier (1934-1941). Erstausgabe, herausgegeben im Auftrag des Sudetendeutschen Musikinstituts in Regensburg (Träger: Bezirk Oberpfalz) von Thomas Emmerig („Musik aus dem Archiv“. Erstausgaben aus dem Musikarchiv der KünstlerGilde e.V. in Regensburg, Band 11).

LMV 256. Partitur in 4 Heften. 48,00 €