Andreas Willscher

Andreas Willscher wurde bereits 15jährig Organist der katholischen Kirche St. Franziskus in Hamburg-Bambek. Er studierte u. a. bei Ernst-Ulrich von Kameke (Orgel) und Günter Friedrichs (Komposition und Musiktheorie) an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Die kontinuierliche kompositorische Produktion begann bereits 1971. Seitdem tritt Andreas Willscher sowohl als Interpret als auch als Komponist gleichermaßen in Erscheinung und ist auf Tourneen in Deutschland, Frankreich und der Tschechischen Republik zu finden. Als Keyboarder ist er u.a. tätig im Jazz-und Classic-Rock-Ensemble „Durendart“ und in der Band der Kreuzkirche Hamburg-Wandsbek „Querbeat“.

Der französischen romantischen Orgelmusiktradition besonders zugetan, beeinflußt durch seinen Lehrer Günter Friedrichs, der selbst noch Schüler von Olivier Messiaen war, engagiert sich Andreas Willscher vor allem bei der Propagierung deutscher Musik aus den böhmischen Ländern. Neben Konzertourneen in die Tschechische Republik mit Werken sudetendeutscher Komponisten steht sein eigenes Oeuvre, das thematisch Bezug nimmt zur Musiktradition der böhmischen Länder. Hier ordnen sich auch seine Bemühungen mit der Gründung des Hamburger Forums sudetendeutschen Komponisten 1989 oder als Mitgründer der Ferdinand-Pfohl-Gesellschaft (seit 1994 Pfohl-Woyrsch Gesellschaft e. V. mit Sitz in Hamburg) anläßlich des 4. Elbogener Orgelfestes 1993 ein. Seit 1986 zählt Andreas Willscher zu den Mitgliedern der Künstlergilde Esslingen.

Neben dem musikkünstlerischen Schaffen steht das publizistische mit literarischen und wissenschaftlichen Beiträgen mit zahlreichen Veröffentlichungen für Fachzeitschriften und Lexika (MGG) sowie einer Biographie über den böhmisch-hamburgischen Musikkritiker-Papst und Komponisten Ferdinand Pfohl (Prag: Bärenreiter, 2001). Außerdem bemüht sich der Sammler Andreas Willscher um verschollen geglaubte oder in Vergessenheit geratene Musikalien, insbesondere für die Orgel. Willscher ist auch als Herausgeber von Orgelwerken tätig (Butz-Musikverlag; Edition LvS).

Würdigung fand sein kompositorisches Oeuvre, das alle Sparten umfasst (darunter mehrere Opern und Oratorien sowie zahlreiche Orgelsymphonien, 6 Orgelsonatinen, diverse Konzerte) bereits mit zahlreichen Preisen, so u.a. 1985 beim Oldenburger Kompositionswettbewerb Big Band und Symphonieorchester mit Gandalfs Ritt für Sinfonieorchester und Big Band, beim Kompositionswettbewerb des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln 1997 mit dem 1. Preis sowie mit dem Förderpreis für Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft. 1995 wurde er mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis ausgezeichnet.

Seit 2000 ist er Kirchenmusiker an der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Hamburg-Wandsbek. Willscher wurde 2012 die Ansgar-Medaille des Erzbistums Hamburg für seine Verdienste um die Kirchenmusik verliehen. Seit 2011 ist er außerdem Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste und erhält in diesem Jahr (2016) den Johann Wenzel Stamitz Preis der Künstlergilde Esslingen, der zu den bedeutendsten Preisen der europäischen Musiklandschaft zählt (bisherige Preisträger u.a. Willschers Lehrer Günter Friedrichs sowie die Komponisten Adriana Hölsky, Petr Eben und Violeta Dinescu).

Werke von Andreas Willscher im Laurentius-Musikverlag

 

Symphonie Nr. 22 "Die Troppauer" für Orgel oder Harmonium (2017).

LMV 292. 19,00 €.

 

Orgelsymphonie Nr. 26 "Die Böhmische" (2017).

LMV 293. 19,00 €.

 

Orgelsymphonie Nr. 27 "Die Jiddische". Hommage an Selma Merbaum (2018).

LMV 294. 19,00 €.

 

Hochzeitspräludium für Orgel (oder Harmonium) (1998).

LMV 355. 8,00 €.