Werner Krützfeldt

Werner Krützfeldt wurde am 27. September 1928 in Kiel geboren, wo er 1949 sein Abitur ablegte. Durch den Klavierunterricht in seiner Schulzeit angeregt, begann er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg Komposition bei Ernst Gernot Klussmann sowie Schulmusik zu studieren. 1953 schloss er mit dem Staatsexamen das Schulmusikstudium ab. Zeitgleich studierte er Musikwissenschaft an der Univ. Hamburg und promovierte 1960 mit einer Dissertation über die Satztechnik im Vokalwerk von M. Praetorius.
Bereits 1954 wurde Krützfeldt als Dozent für Musiktheorie an der  Musikhochschule Hamburg berufen. Dort 1968 zum Professor ernannt, gestaltete er als Dekan des Fachbereichs Komposition, Musikwissenschaft und Dirigieren (1975-1990) und Vizepräsident (1990-1996) die Hochschule wesentlich mit. Das „Studio für Neue Musik“ und das „Institut für Mikrotonalität und Elektronische Komposition“, an deren Gründungen er maßgeblich beteiligt war, belegen sein Engagement für die zeitgenössische Musik.
Krützfeldts beständiges Interesse an der Schulmusik spiegelt sich in seiner Funktion als Bundesvorsitzenden des Arbeitskreises für Schulmusik und allgemeiner Musikpädagogik (AfS) (1967-1992) wider. 1967 gründete er den Landesmusikrat, den er als Vorsitzender bis 1998 führte. Zudem nahm Krützfeldt in verschiedene Funktionen aktiv am Musikleben Hamburgs teil. 1998 wurde ihm die Senator Biermann-Rathjen-Medaille für Verdienste um Kunst und Kultur verliehen.
Die kulturpolitischen Aktivitäten Krützfeldts lassen sein kompositorisches Schaffen, das überwiegend in den 1950er bis 1970er Jahren entstandenen ist, in den Hintergrund treten. Ausgehend von freitonalen Kompositionen, über Dodekaphonie bis zu elektronischen Kompositionen, bilden seine Kompositionen die Entwicklung der Musiksprache nach 1945 ab.
Krützfeldt verstarb am 29. Mai 2008. Sein Nachlass wird in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg aufbewahrt.

Werner Krützfeldt: Ausgewählte Werke

 

Band 1: Trio für drei Holzbläser, op. 1 für Oboe, Klarinette in A und Fagott (1951). Erstausgabe, herausgegeben von Carsten Bock.

LMV 376. Partitur & Stimmen. 36,00 €.

 

Band 2: Trio, op. 4. Trio für eine Violine, eine Bratsche und Violoncello (im letzten Satz tritt eine Solo-Sopranstimme hinzu) (1950). Erstausgabe, herausgegeben von Carsten Bock.

LMV 425. Partitur & Stimmen. 38,00 €.

 

Band 3: II. Streichquartett, op. 8 für zwei Violinen, Bratsche und Violoncello (1952). Erstausgabe, herausgegeben von Carsten Bock.

LMV 437 Partitur & Stimmen. 49,00 €.